Am Ende eines kleinen Dorfes

Am Ende eines kleinen Dorfes

Nach Marie von Ebner-Eschenbach

Marie von Ebner-Eschenbach, die ebenso legendäre wie neu zu entdeckende Grande Dame der österreichischen Literatur, hat ein reiches und dennoch betrüblich in Vergessenheit geratenes Werk hinterlassen. Spätestens seit der verdienstvollen neuen Gesamtausgabe ihres Prosa-Werks zeigt sich, dass es überaus lohnend ist, Ebner-Eschenbachs Schaffen einem zeitgenössischen Publikum nahe zu bringen. Gleichermaßen als Prosa-Autorin und Dramatikerin von Rang hat Marie von Ebner-Eschenbach Dramen, aber auch literarische Hybrid-Formen, wie die „dramatisierte Novelle“ geschrieben.

Die Uraufführung am THALHOF basiert auf der eindrucksvollen Novelle „Die Totenwacht“. Sie zeigt die zentrale Frauengestalt der Anna in ihrem beispiel- und zeitlosen, leidenschaftlichen Befreiungskampf gegen Unterdrückung, Normierung und Ausgrenzung in einer patriarchal dominierten Gesellschaft. Wie sich diese unbeugsame junge Frau aus den Fängen eines scheinbar ausweglos vermauerten Lebens befreit, demonstriert eindrucksvoll, dass das eigene, das bewusst geführte Leben kompromisslos erstritten werden muss. Diese Anna und ihr „Herausforderer“ Georg, das Kolorit dieser einen Nacht und ein fantastisches Zeugendreieck durch Annas gleichermaßen an- und abwesende Mutter erzeugen einen unheimlichen Sog.

Mit:
Petra Gstrein, Jens Ole Schmieder, Doina Weber

Regie:
Anna Maria Krassnigg

Regiemitarbeit:
Jérôme Junod

Bühne:
Lydia Hofmann

Kostüm:
Antoaneta Stereva

Musik:
Christian Mair

Regieassistenz:
Marie-Therese Handle

Bühnentechnik:
Christoph Wölflingseder, Leander Wölflingseder

Premiere:
FR 4. August 2017 (19:30 Uhr)

Weitere Termine:
SA 5.8. / SA 12.8. / MO 14.8. / FR 18.8. / SA 19.8. / SO 20.8. / MI 23.8. / DO 24.8.2017 (19:30 Uhr)
FR 1.9. / SA 2.9. / SO 3.9.2017 (19:00 Uhr)

Vorstellungsdauer: ca. 1 Stunde 15 Minuten

Bitte beachten Sie:
Das Vorstellungsticket gilt auch für das salon.gespräch am jeweiligen Spieltag!

Spielort:
THALHOF

Thalhofstraße 23, 2651 Reichenau an der Rax

Ticketpreise:
Kat. A: € 45 VVK / € 50 AK
Kat. B: € 40 VVK / € 45 AK
Kat. C: € 35 VVK / € 40 AK
U25-Ticket: € 2,50 VVK / € 5 AK (bis zum vollendeten 25. Lebensjahr)
Ermäßigungen siehe hier.

«Berührend intensiv. … Bei Ebner-Eschenbach wird fast atemlos erzählt … Manchmal meint man, eine antike Rächerin zu sehen, so stolz und verhärmt, mit viel Pathos und auch Sentiment wird diese Rolle von Gstrein gespielt. Sie ist wirklich furios, wenn sie Gott und die Welt verflucht. … Lang anhaltender Applaus für eine packende Aufführung.» (Die Presse)

 

«Das Schauspieltrio – Petra Gstrein, Jens Ole Schmieder und Doina Weber – überzeugt mit einer intensiv emotionalen Darbietung. … „Am Ende eines kleinen Dorfes“ im Thalhof Reichenau ist ein packender, fesselnder und kurzweiliger Theaterabend. Das Bühnenbild und die Leistung des Schauspielensembles überzeugen. Literatur wird im Thalhof lebendig. Nach der Uraufführung gab es tosenden Applaus.» (noe.orf.at)

 

«Regisseurin und Autorin Anna Maria Krassnigg inszeniert das auf epischer Bühne mit feinem Gespür für die Sprache, die immer neue Räume für ihr herrliches Ensemble öffnet und so kurzweilig eine der vielen vergessenen Geschichten weiblicher Selbstermächtigung erzählt.» (nachtkritik.de)

 

«…diese Anna ist eine höchst bemerkenswerte Frau. Nicht nur, weil Gstrein sie mit glasigen Augen schluchzend und zugleich bodenständig-stark gibt, imponiert sie. Überhaupt hat sich das gesamte Ensemble den Schlussjubel verdient.» (Der Standard)

 

«Intendantin Anna Maria Krassnigg hat die Novelle „Totenwacht“ von Marie von Ebner-Eschenbach szenisch meisterhaft umgesetzt. … ein virtuoser Abend.» (NÖN)

 

«Der 1894 entstandene Text ist von archaischer Wucht und erstaunlicher Aktualität. … Petra Gstrein verkörpert Anna mit mitreißender Geradlinigkeit… » (Wiener Zeitung)

 

«Einem zeitgenössischen Publikum das Werk von Marie von Ebner-Eschenbach nahebringen will Anna Maria Krassnigg, künstlerische Leiterin des Salon5 am Thalhof in Reichenau an der Rax. Ihre unter dem Titel „Am Ende eines kleinen Dorfes“ erstellte Bühnenfassung der Novelle „Die Totenwacht“ ist bei der Premiere am Freitag akklamiert worden – nicht zuletzt des ausgezeichneten Schauspielertrios wegen. … intensiv und lodernd: Petra Gstrein» (Salzburger Nachrichten / APA)

 

«So kontinuierlich die Spannung der Enthüllungen sind, so soghaft ist der musikalische Sound von Christian Mair. In subtiler Weise treibt Doina Weber in der Rolle der toten Mutter bzw. untoten Erzählerin die Handlung voran. Die Schauspielerin Petra Gstrein bildet als Anna das Gravitätszentrum der Inszenierung. Dem kunstvollen Dialekt setzt sie sich ganz aus, ein bebender Körper, in feinste Nuancen der Steigerung gebracht. Fahren Sie nach Reichenau!» (Falter)

 

«Krassniggs kluge Inszenierung zwischen Schnitzler und Bauerntheater verschafft einer Stimme Gehör, die schon von Zeitgenossinnen als radikal wahrgenommen wurde. … Anna Maria Krassnigg hat ihre Spielfassung auf der verblüffend wirkungsvollen Idee aufgebaut, die tote Mutter der Geschichte zur untoten Erzählerin umzufunktionieren. So stärkt sie (eindrucksvoll: Doina Weber, bald schmerzlich abgeklärt, bald mild ironisch) ihrer Tochter den Rücken, spricht ihr Sätze vor und schafft eine rhythmische Struktur. Petra Gstrein verkörpert die unbeugsame Hiobsgestalt der Anna, brennend intensiv, mit passendem dialektalen Rückgriff auf ihre Tiroler Wurzeln.» (Die Furche)

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