CAMERA CLARA

CAMERA CLARA

oder Wie man Leben muss

von Anna Poloni

Uraufführung

«Wahre Erfahrung beruht auf einem verminderten Kontakt mit der Wirklichkeit und einer verstärkten Analyse dieses Kontaktes. So vertieft und erweitert sich unsere Sensibilität, denn alles ist in uns; wir müssen es nur suchen und zu suchen wissen.»
Fernando Pessoa, Das Buch der Unruhe

Inhalt

Marek und Karen leben in der Wohnung ihrer Kindheit. Für Karen ist sie der Stützpunkt ihrer exzessiven Ausflüge in die Welt, für Marek Bollwerk und Kloster. Der permanente Kontakt zur Welt ist über ein großes, offenes Fenster lebendig. Aus diesem Fenster fotografiert Marek seine Schwester unter den Menschen. Er sammelt Momentaufnahmen, dokumentiert das Verhalten der „Gasthausmenschen“, wie er sie nennt.

Als Karen hinter seinem Rücken eine Ausstellung seiner Fotografien organisiert, wird Marek zum Künstler wider willen, zum Seismographen einer scheinbar verlässlichen, tatsächlich aber haltlosen Welt. Er begreift, dass er den Zeiger nicht mehr zurückdrehen kann, benützt seinen neuen Status und hält den Menschen brutal den Spiegel vor, indem er ihre Leere, ihre tiefe Verunsicherung, ihre Banalität und Oberflächlichkeit abbildet. Aber die Durchschauten und Abgebildeten schlagen zurück…

„Camera Clara“ von Anna Poloni ist eine poetische Satire. Ein erotisches, tragikomisches Stück Gegenwartsliteratur, in einer schwebend-lyrischen Sprache.

Pressestimmen

«Mit der wundersamen Entdeckung der Dramatikerin Anna Poloni gelang der Wiener Regisseurin Anna Maria Krassnigg ein Theatercoup. [..] Ihr eigentümlich wortkarges Konversationsstück, dessen schöne Schlusspointe nicht verraten sei, atmet noch die Luft des europäischen Kunstkinos, wie es einmal, vor langer Zeit, war.» (Der Standard)

«Die Autorin vermeidet in ihrem Text allzu rasche Festlegungen, welche die einzelnen Charaktere als gut oder böse kennzeichnen würden. Vielmehr agiert jeder von ihnen wie aus einem inneren Zwang heraus, getrieben von Motivationen, die multiple Ursachen zu haben scheinen, aber nur beiläufig blitzlichtartig zu erkennen sind. (…) Man darf auf weitere Arbeiten von Anna Poloni gespannt sein!» (European Cultural News)

«Polonis Theatertext ist insofern eine Entdeckung, weil er unprätentios auf der Bühne funktioniert, nämlich ohne in eine der lähmenden Zeitgeistfallen zu tappen, wie das viele zeitgenössische Dramatiker tun. Als Dank dafür werden sie dann im Akademietheater gespielt, wo ein nachdenklicher Text wie Camera Clara besser aufgehoben wäre.»  (Dr. Christian Köllerers Notizen)

«Besonders beeindruckend ausserdem die Bühne: ein abstrakter, ganz in schwarz gehalter Raum im Raum der betreffend Stimmung, Stil und Wandelbarkeit auch dem Burgtheater würdig gewesen wäre, in dieser Art und Qualität dort aber auch schon länger nicht mehr zu sehen war. Bühne: Andreas Lungenschmid
Auch die Kostüme Antoaneta Stereva haben uns zu wahren Freudenschreien hingerissen: jeder Charakter erhielt seine Plastizität nicht zuletzt durch sie, mit jedem der zahlreichen Kostümwechsel erschloss sich dem Betrachter ein neuer Charakterzug oder eine Entwicklung der Person. Und das in vielfältigster modischer Weise. Ich weiss gar nicht mehr wann mich zuletzt explizit die Kostüme begeistern konnten.»  
(viertewand.at)

«Die erstklassigen Schauspieler Petra Gstrein, Martin Schwanda, Luc Feit, Jens Ole Schmieder und Kirstin Schwab bewegen sich beständig zwischen den Polen von Aggressivität und kindlicher Naivität. Das Stück entfaltet seine unmittelbare Wirkung durch die subtile, poetische Sprache, den körperlichen Ausdruck, sowie die Kraft der Inszenierung.» (Luxemburger Wort)

«Krassnigg präsentiert uns eine allzu menschliche Konstellation der Gier und Haltlosigkeit, versteckt hinter dem Schein sicherer Lebensentwürfe. DIe „Camera Clara“ beleuchtet und verschleiert zugleich. Aus dieser formal wie inhaltlich klar strukturierten Dramaturgie entsteht eine Spannung, die sich aufbäumt und am Ende ihren Höhepunkt in mehreren Wendungen findet.» (d’Letzebuerger Land)

«Das Gesprächsstück Camera Clara“ im Salon 5 überzeugt durch seine klare Sprache und intelligente Dialoge.» (Die Presse)

Besetzung & Team

Mit:
Petra Gstrein, Jens Ole Schmieder, Kirstin Schwab, Martin Schwanda, Isabella Wolf/Luc Feit
Raum und Licht:
Andreas Lungenschmid
Kostüme:
Antoaneta Stereva
Musik:
Christian Mair
Regie:
Anna Maria Krassnigg
Koproduktion:
Théâtres de la Ville de Luxembourg, Drama Shop, iffland & söhne, theater und film
Bühnenrechte:
Jussenhoven & Fischer, Köln

Spielzeit 2011/12

Premiere Kapuzinertheater Luxemburg:
6. März 2012
Premiere Salon5 Wien:
15. März 2012
15. / 16. / 17. / 22. / 23. / 25. / 28. / 29. / 30. / 31. März 2012
Salon5 im Brick-5

Spielzeit 2012/13

20. / 21. / 25. / 27. / 28. / 30. November 2012
Salon5 im Brick-5

Trailer