FensterNachMorgen:
HAMLETPROJEKT
Uraufführung
Inhalt
William Shakespeare hat dem Charakter Hamlet seine Worte in den Mund gelegt. Die Aufgabe des Schauspielers ist nun die Enthüllung der Rolle, und so macht jeder sich seinen spezifischen Hamlet zu eigen. Im chronologischen Stückablauf dieses Primetime-Dramas haben die Protagonisten, trotz der Vielschichtigkeit und Zeitlosigkeit des Textes, nur bedingten Freiraum für ihre eigene Interpretation. In den 400 Jahren der Existenz des Stücks, hat sich immer wieder gezeigt, dass Hamlets Monologe die Handlung im flüssigen Verlauf stören. Ein Prinz steht auf der Bühne und sinnt für sich allein. Die Zeit bleibt stehen, während vor den Türen der Krieg herrscht. Das Familiendrama steht über allem – der Titelheld ist ein Königssohn, der nichts vom Regieren versteht. Wer weiß, wenn Hamlet selbst die Krone trüge, wäre er möglicherweise Despot wie Nero, unreif, unfair und nur auf sein eigenes Befinden versessen?
Im Hamletprojekt agiert der Darsteller subjektiv und allein. Die Figur muss versuchen, sich selbst zu verstehen und zu Erkenntnissen zu kommen, damit sie die Konsequenzen ihres Scheiterns ertragen kann. Der Abend ist ein intensiver Versuch über das Sein oder Nichtsein.
Salon5 zeigt „Hamletprojekt“ in seiner Programmschiene „FensterNachMorgen“.
Pressestimmen
«Und was das für ein Hamlet geworden ist! Einer, der keines Widerparts bedarf, um den eigenen Wahn anschaulich zu machen. Einer, der sich mit seinem Embonpoint an kein Hamlet´sches Schönheitsideal anschmiegt. (…) Selten, ganz selten, ja eigentlich handverlesen sind jene, die nicht nur die Schauspielkunst beherrschen als wäre sie keine Kunst, sondern eine ihnen auf den Leib geschriebene Lebensselbstverständlichkeit. Aber noch seltener anzutreffen sind jene, welche die Texte, die sie dem Publikum darbieten, auch noch selbst zusammenstellen, umdeuten und zu einem neuen Ganzen formen, das in seiner Kreativität Bestand haben kann. Florian Lebek ist so einer.» (European Cultural News)
Team
Florian Lebek (Konzept, Regie, Schauspiel)
Schauspielstudium am Max Reinhardt Seminar, ebenda künstlerischer Assistent von Klaus Maria Brandauer. Tanz- und Gesangsausbildung an der Stella Academy Hamburg, tanzte und choreographierte diverse Galas und Benefizveranstaltungen. Luc Bondy holte ihn ans Wiener Burgtheater, internationalen Erfolg als Moritatensänger in der Dreigroschenoper im Berliner Admiralspalast. Weitere Engagement am Stadttheater Klagenfurt, Wiener Schauspielhaus, ScalaWien, Stadttheater Mödling, Neue Flora Hamburg, Festspielhaus Baden Baden, Grosser GasteigMünchen. Gemeinsame Arbeiten mit Monika Bleibtreu, Luc Bondy, Harry Kupfer, Istvan Szabo,Markus Schleinzer, Klaus Maria Brandauer, Thomas Hengelbrock, dem European Chambers Orchestra und dem NDR Symphonieorchester.
Lydia Hofmann (Bühne, Kostüm)
Szenographiestudium an der Universität für bildende Kunst in Wien, in der Meisterklasse von ErichWonder, welches sie mit Auszeichnung abschloss. Stattete verschiedene Stücke am Max Reinhardt Seminar aus, u.a. Gefährliche Liebschaften, Dantons Tod, Man muss dankbar sein (1. Preis beim SKS-Treffen in Brünn und Leipzig). Assistentin bei der internationalen Produktion „Soldat van Oranje“ von Bernhard Hammer. Arbeiten am Theater in der Josefstadt, den Wiener Festwochen, Theater Nestroyhof Hamakom Wien, Salon5, Schauspielhaus St. Gallen, Schauspielhaus Erlangen, Schauspielhaus Ingolstadt.
Daniel Feik (Musik)
Daniel Feik studierte bis 2005 am Konservatorium Wien klassisches Ballett und Modernen Tanz. Es folgte bis 2009 ein Musiktheater-Studium (ebenfalls am KWPU), bevor er 2010 nach München ging, um Filmmusik-Komposition (ADP) zu studieren. 2013 schloss er sein Studium ab und arbeitet seither als freischaffender Künstler für diverse Bühnen und Orchester. Daniel Feik schreibt Orchester-, Musiktheater-, sowie Sprechtheater-Stücke und Chansons. Sein Stück Märchenstunde wurde unter anderem am Wiener Theater Ronacher gezeigt. Sein Orchesterwerk Sucht aus dem Zyklus Fünf andere Sinne wurde zuletzt in der Wiener Residenz Zögenitz aufgeführt. Er komponierte die Hymne Mut zur Menschlichkeit für das österreichische Rote Kreuz, welche am 15. November 2013 im Wiener Rathaus vorgestellt wurde und regelmäßig auf allen Großveranstaltungen des Wiener Roten Kreuzes zu hören ist.