Das leben hält bis zuletzt Überraschungen bereit

DAS LEBEN HÄLT BIS ZULETZT ÜBERRASCHUNGEN BEREIT

von Guy Helminger

Uraufführung

Inhalt

Ein drastisches, todkomisches, radikales und wesentliches Stück – ein Stück von Guy Helminger. Abgesehen davon, dass wir es wichtig finden, eine gründliche dramatische Abrechnung mit unseren Lebensweisen uraufzuführen, ist es wieder einmal an der Zeit, den großen Geist und Schalk Guy Helminger von seiner ersten Kanzel, der Bühne aus, sprechen zu lassen. Der luxemburgische Dramatiker, Lyriker, Essayist, Performer, Hörspielautor, Bachmann-Preisträger und Gastgeber des kultigsten Literatursalons deutscher Sprache ist ein Bühnenwesen, – und schafft Bühnenwesen von großer Originalität und Drastik.

Tony und Grace haben sich in der Welt glänzend eingerichtet. Der Broker mit Hang zur modernen Kunst, hat seine Modellfrau in einer hermetischen Welt geparkt. Außer eheähnlichen Ritualen, die an Sartre´s „L´enfer c´est les autres“ gemahnen, bestimmen Tonis brillant-zwielichtiger Arbeitskollege Jesus, sowie „die Kids“ die Tage von Tony und Grace.

Jesus auf der einen Seite und die Kids auf der anderen beobachten, belauern und unterminieren das zentrale Paar auf unterschiedliche Weise. Jesus verunsichert die beiden durch scharfe Beobachtung und perfide Fragen moralischer und philosophischer Natur. Die Kids, zwei hochbegabte Kinder der Putzfrau von Toni und Grace, unterminieren das feine Pärchen zunächst durch beißendes Verbalgift und verwirklichen schließlich einen Plan, der drastische Überraschungen für alle Figuren des Stücks bereithält.

Helmingers Stück ist eine hochmusikalische, pointenreiche Auseinandersetzung mit dem Unrecht einer saturierten und pervertierten Lebensführung auf Kosten Dritter, – voll brillanter Dialoge und überraschender Wendungen, in der ein permanentes, dunkles Ostinato der Beunruhigung erklingt, das uns verkündet: etwas stimmt grundsätzlich nicht mit dieser Welt.

Pressestimmen

Stimmen zur Uraufführung am Grand Théâtre Luxembourg:

«Mit gerafften, knalligen Dialogen, vortrefflich verschmitzt karikierten Figuren, dem herzhaften Einsatz aller Akteure und den stichhaltig aufdeckenden Regieanweisungen von Anna Maria Krassnigg gelingt es Guy Helminger auf kurzer intensiver Strecke einen tiefbohrenden und mahnenden Einblick in unsere heutige oberflächliche, leichtfertige sowie zugleich brüchig gewordene Gesellschaft zu verschaffen.» (Tageblatt, Zeitung für Letzebuerg)

«In der Hand Krassniggs wurde das Werk ein rauschhafter, bitterböser Totentanz – ein Spiegel gespickt mit den Symbolen einer pervers übersteigerten Gesellschaftsschicht, die jenseits der Moral und Werte leben zu können glaubt. Thematisch eine gefühlte Paradedisziplin für eine Österreicherin, denen man, besonders den Wienern, den Hang zum Morbiden nachsagt.» (Luxemburger Wort)

Stimmen aus Wien:

«Eine brillant böse Gesellschaftssatire im Wiener Salon5. (…) Jesus süffelt Bloody Mary. Heute werden andere aufs Kreuz gelegt. Wer Aktien streut, wird Gewalt ernten.» (Kurier)

«…ein Ensemble, welches durch sprachliche und musikalische Brillanz besticht.» (Kulturfokus)

«…während der Text mit seiner sprachlichen Brillanz überzeugt, ist die Stärke dieser Inszenierung, dass sie ausnehmend unterhaltsam und im besten Sinne einfach lustig ist. Vor allem aber schafft sie es, dass einem das Lachen dann doch ein paar Mal im Hals stecken bleibt – weil diese Kunstwelt doch näher an unserer Lebenswelt dran ist, als wir geglaubt haben.» (Der Standard)

Stimmen zu Helmingers Texten:

«Helminger ist ein nachtschwarzer Humorist, ein hellsichtiger Menschenkenner, ein Sprachchoreograph, ein literarischer Bewegungskünstler von Graden… Helminger schickt sein literarisches Licht durch den Milchglasboden, auf dem wir stehen und den wir Realität nennen, und macht sichtbar, was im Untergrund, im Abgrund des Alltags vor sich hin wuselt.» (Literarische Welt)

«Wir haben ja alle unseren Huscher. Aber was der Luxemburger Kreativberserker Guy Helminger, da seinem Personal andichtet – halleluja. (…)Absolute Empfehlung!» (The Gap)

«Seinen Sätzen wohnt Unheil inne.» (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

Salon-Talk

6. Dezember 2011
Salon-Talk nach der Vorstellung mit Wolfgang Müller-Funk (Publizist, Literatur- und Kulturwissenschatler, Dozent an der Universität Wien und Universität Klagenfurt)

Moderation: Anna Maria Krassnigg (Künstlerische Leitung Salon5)

© Bohumil KOSTOHRYZ

Besetzung & Team

Mit:
Luc Feit, Philipp Kraiczy, Jana Podlipna, Martin Schwanda, Isabella Wolf
Raum / Licht:
Andreas Lungenschmid
Kostüme:
Antoaneta Stereva
Musik / Visuals:
Christian Mair
Regie:
Anna Maria Krassnigg
Koproduktion:
Les Théâtres de la Ville de Luxembourg,
Kasemattentheater,
Théâtre d’Esch,
Drama Shop,
iffland & söhne, theater und film

Spielzeit 2011/12

Premiere: 12. November 2011
Grand Théâtre Luxembourg
Premiere: 18. November 2011
Théâtre d’Esch
24. / 26. / 29. November 2011
2. / 3. / 6. / 7. / 9. / 10. / 11. Dezember 2011
Salon5 im Brick-5